Theresienfest am Nationalfeiertag

Veröffentlicht am: 06.11.2025|Lesezeit: 3 min|

Festliche Begegnung in Schönenberg

Am 3. Oktober feierte das St.-Theresien-Gymnasium sein jährliches Schulfest. An diesem Tag versammelten sich zahlreiche Familien, Freunde und Bekannte auf dem „Schönen Berg“, um miteinander die Schutzpatronin der Schule zu ehren und die gewachsene Schulgemeinschaft zu erleben. Der Festtag bot Gelegenheit zur Begegnung, zum Austausch und zur Vertiefung des geistigen Profils der Schule. Zugleich erinnerte das Datum an ein bedeutendes Ereignis der deutschen Geschichte, wodurch der Tag eine doppelte Bedeutung erhielt.

In seiner Festpredigt hob Schulseelsorger P. Jaromír Kučírek die besondere geistige Ausrichtung der Schule hervor. Der hl. Dominikus stehe für die Veritas, die Suche nach und das Vertrauen in die Wahrheit, die im Unterricht in vielfältiger Weise vermittelt werde. Der hl. Pius X. erinnere an die Aufgabe, „alles in Christus zu erneuern“, also das tägliche Denken und Handeln bewusst am Glauben auszurichten. Die hl. Theresia von Lisieux führe diesen Weg weiter, indem sie im „kleinen Weg“ der kindlichen Hingabe und des Vertrauens eine Form der Glaubensstärke vorlebe, die im Alltag tragend sei. Theresia sei nicht nur sanftmütiges Vorbild, sondern eine Virgo potens – eine starke Jungfrau, die Mut, Ausdauer und innere Kraft verkörpert.

Gemeinschaft – kostbar und zerbrechlich

Die Rektorin M. Maria Johanna betonte anschließend die Bedeutung einer tragfähigen Gemeinschaft. Diese sei ein hohes Gut, aber zugleich zerbrechlich. Gemeinschaft könne nur gelingen, wenn jeder Mensch bereit sei, persönliche Wünsche gelegentlich hinter das Wohl des Ganzen zu stellen. Individualismus im Sinne radikaler Selbstbezogenheit gefährde dieses fragile Gefüge. Tugenden wie Demut, Selbstdisziplin, Rücksichtnahme und die Bereitschaft zum Verzicht stützten dagegen das Miteinander. Eine lebendige Gemeinschaft sei stets auf das tägliche, bewusste Bemühen ihrer Mitglieder angewiesen.

Der Schulleiter verband das Fest mit dem historischen Neubeginn des 3. Oktober 1990. Damals sei der Weg der deutschen Einheit in „Einigkeit und Recht und Freiheit“ erneuert worden. Der Gedanke des Neubeginns gelte jedoch nicht nur politisch, sondern auch persönlich. Veränderungen zum Guten entstünden im Kleinen, wenn Vertrauen, Liebe, Geduld und Dankbarkeit praktiziert würden.

„Cyrano von Bergerac“ sorgte beim Festakt schließlich für leichte und zugleich nachdenkliche Unterhaltung. Die Teilnehmerinnen der Theater-AG unter der Leitung von Herrn Dr. Laas spielten die „romantische Komödie“ von Edmond Rostand mit großer Ausdruckskraft. Liebe, Wortwitz und überraschende Wendungen prägten das Bühnengeschehen. Hinter der heiteren Oberfläche zeigte sich jedoch eine tragische Dimension: Cyrano, der wortgewandte Poet und mutige Fechter mit der berühmten langen Nase, verbindet Tapferkeit mit Verletzlichkeit, Stolz mit Zweifel. So eröffnete das Stück den Zuschauerinnen und Zuschauern eine Welt zwischen Lachen und Melancholie – ein Theatererlebnis, das berührte und nachhallte.

Daneben bildete die musikalische Gestaltung des Festes ein besonderes Glanzlicht. Der Schulchor sang unter anderem die Missa sub titulo Sancti Leopoldi von Michael Haydn. Musik und Gesang verliehen dem Festakt eine festliche Atmosphäre. Die Nationalhymne würdigte den Feiertag, und das Schulorchester überraschte mit einer eigens von Jubilar Herrn Dr. Peter Wessel komponierten Komposition zu Ehren der Schulpatronin. Die Musik spiegelte zugleich Dankbarkeit und Verbundenheit wider – für den gemeinsamen Festtag und für das Erziehungswerk, das von vielen getragen wird.

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