Vielfältiges Schönenberg
Religiöses Leben
Das St.-Theresien-Gymnasium spricht insbesondere Familien an, die dem traditionell-katholischen Glauben verbunden sind und die sich für ihre Kinder eine christliche, werteorientierte schulische Bildung und Erziehung wünschen. Insofern wird dem religiösen Leben an unserer Schule eine hohe Bedeutung beigemessen. Das Gebet zum Heiligen Geist vor Beginn der ersten Unterrichtsstunde ist eine Selbstverständlichkeit, ebenso wie die Pflege des Rosenkranzgebetes, eucharistischer Andachten und des kirchlichen Abendgebets (die Komplet). Diese geistlichen Übungen wirken sich unterstützend aus für den Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung zu Gott und seinen Heiligen. Das regelmäßige Abendwort mit kleinen Geschichten gibt zusätzlich Anregungen, das persönliche Leben auf Gott auszurichten.
Einen besonderen Stellenwert nimmt die heilige Messe ein: Sie ist die Offenbarung der Liebe Gottes zu uns Menschen in Jesus Christus, der sein Leben für uns dahingibt. Sie führt uns die Pflicht der Wiedergutmachung der Sünden vor Augen und ist Nahrung für die Tugenden von Glaube, Hoffnung und Liebe.
Zweimal in der Woche ist in der Frühe Schulmesse, an den anderen Tagen besteht freiwillig die Gelegenheit zu ihrem Besuch. Das gemeinsame Beten in der Kirche hilft uns, auch im Alltag füreinander einzustehen.
Instrumentalunterricht und Orchester
Wir bieten im Haus ein umfangreiches Angebot für Einzelunterricht an, u. a. in Geige, Bratsche, Cello, Kontrabass, Blockflöte, Querflöte, Klarinette, Gitarre, Klavier und Orgel. Alle Schülerinnen sind eingeladen, nach dem Grad ihres Könnens im Schulorchester mitzuspielen; dieses tritt besonders im Rahmen von größeren Schulfesten wie z. B. der Abiturfeier in Erscheinung. Das Repertoire reicht von klassischen symphonischen Stücken bis hin zu zeitgenössischer Filmmusik.
Die intensive Beschäftigung mit einem Musikinstrument spricht unsere Schülerinnen in vielen Begabungen an: Sie erzieht zur Ausdauer, sie fördert die Auffassungs- und Gestaltungsfähigkeit und vertieft das Empfindungsvermögen; man lernt aufeinander zu hören und Rücksicht zu nehmen. Unsere Mädchen wachsen so in einen aktiven Umgang mit Musik hinein, statt sie nur passiv zu konsumieren. Sie erwerben dadurch zudem ein tieferes Verständnis für die gesamte Musikkultur, ihre Geschichte und für die Welt der großen Meister. Mindestens einmal im Jahr gibt es einen Hausmusikabend, bei dem sie ihr wachsendes Können der Schulfamilie präsentieren.
Chorarbeit
Unserem Theresienchor gehören regelmäßig über 40 Schülerinnen zwischen 13 und 18 Jahren an. Er wird auf freiwilliger Basis ab dem 8. Jahrgang angeboten. Vorrangiges Engagement ist die Vorbereitung von zahlreichen Aufführungen zu verschiedenen liturgischen, schulischen und sonstigen Gelegenheiten. Das Chor-Repertoire umfasst geistliche und weltliche Chorliteratur aller Epochen. Ein Schwerpunkt liegt auf der Pflege mehrstimmiger lateinischer Kirchenmusik für die überlieferte römisch-katholische Liturgie.
Neben der wöchentlichen Hauptprobe zur Vorbereitung größerer Auftritte gibt es sonntags eine Repertoireprobe für die geistlichen Gesänge im liturgischen Alltag. Ergänzt wird das Angebot durch professionelle Stimmbildung sowie von den Schülerinnen selbst gestaltete Einzelstimmproben. Der Theresienchor hat über die Jahre hinweg verschiedene Preise gewonnen und zahlreiche CDs aufgenommen. Zuletzt konnte der Theresienchor 2024 beim Chorwettbewerb „Jugend singt“ der Chorjugend NRW eine Goldmedaille und den Sonderpreis „A capella“ gewinnen.
Darüber hinaus können sich unsere Schülerinnen auch in eine der beiden Scholagruppen für gregorianischen Choral einbringen, die in den Sonntagsmessen das lateinische Proprium singen: die Cäcilien-Schola und die Theresien-Schola, die sich einmal unter der Woche für eine Probe treffen.
Theater & Sprachkultur
Der Pflege der Sprachkultur kommt in unserem Medienzeitalter zweifellos eine besondere Bedeutung zu. Wir erachten es daher als eine wichtige Aufgabe unserer Bildungseinrichtung, die Schülerinnen für einen bewussten Umgang mit Sprache zu sensibilisieren und es ihnen zu ermöglichen, die deutsche Sprache in ihrer Entwicklung, ihrem Reichtum und ihrer Struktur kennenzulernen.
Differenzierte Sprachbeherrschung ist ein grundlegendes Element der Persönlichkeitsbildung: Sprache ist Medium für die Vergegenwärtigung und für die Entfaltung von Innerlichkeit und Gefühlen und damit Ausdruck der Gesamtpersönlichkeit. Mit ihr kann ich meine Umwelt begreifen und wahrnehmen. Erst mit Sprache ist die Teilhabe an der politischen Öffentlichkeit möglich. Wer sie beherrscht, durchschaut leichter ihren Missbrauch in Reklame und politischer Propaganda.
Die eigene Sprache kennenzulernen ist zum einen Aufgabe des Deutschunterrichts, der die Grundkenntnisse der Grammatik, der Wortbildung und auch die Sprachgeschichte des Deutschen vermitteln soll. Sprache wird aber auch durch gute Lektüre vermittelt. Deshalb legen wir ein bewusstes Augenmerk auf die Auswahl der Bücher für die Schülerbibliothek, die natürlich altersgemäß anregend sein soll, doch zugleich weder in Inhalt noch im Ausdruck trivial.
Eine große Rolle spielt am St.-Theresien-Gymnasium auch das Auswendiglernen von Gedichten und nicht zuletzt das Einstudieren von Theaterstücken. Durch das Aneignen der Texte großer Autoren wird ganz unbewusst und wie nebenbei der Wortschatz erweitert und die eigene Sprache verfeinert. Durch das Theaterspiel üben die Mädchen zugleich ein sicheres Auftreten; sie lernen, die Angst vor dem freien Sprechen vor größerem Publikum zu überwinden. Auf diesem Wege wird ihr Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gestärkt, was ihnen ihr Leben lang dienlich sein wird. Hinzu kommt, dass das Auswendiglernen der Rollen das Gedächtnis in hervorragender Weise trainiert und auch die sprachliche Ausdrucksweise formt.
Einige Beispiele aus unserer über 30-jährigen Theaterarbeit: Die eherne Schlange frei nach Calderon de la Barca, Der widerspenstigen Zähmung von William Shakespeare, Parzival in einer Bearbeitung frei nach Wolfram von Eschenbach, Die Frau des Pilatus von Gertrud von le Fort, Der Diener zweier Herren von Carlo Goldoni, Antigone von Sophokles u. v. a. m. Daneben widmen wir uns auch immer wieder lustigen Komödien mit Tiefgang. Zuletzt ging Das Gespenst von Canterville von Oscar Wilde über die Bretter der Aula des St.-Theresien-Gymnasiums.
Jugendgruppen
Die Jugendgruppen bilden in der Schulgemeinschaft den Sauerteig für einen guten, kameradschaftlichen Geist. Seit langem haben sich bei uns vor allem drei eingebürgert: der Eucharistische Kinderkreuzzug, die Pfadfinderschaft und die Katholische Jugendbewegung (KJB).
Der Eucharistische Kinderkreuzzug, der Anfang des 20. Jahrhunderts von Papst Pius XI. ins Leben gerufen wurde, möchte die Kinder dahin führen, frühzeitig zu erfassen, was für eine segensreiche Bedeutung Opfer und Hingabe im christlichen Leben haben. Es ist ein großer Ansporn für die Kinder, dies in Gemeinschaft üben zu können.
1997 wurde am St.-Theresien-Gymnasium ein Pfadfinderstamm errichtet. Was die Jugendlichen daran so fasziniert – Liebe zur Natur, Lagerfeuer, fröhliches Singen – ist Brücke zu einer viel tieferen Zielsetzung, nämlich die Vorbereitung des Einzelnen auf die verschiedenen verantwortungsvollen Aufgaben in Familie, Kirche, Staat und Gesellschaft.
Unsere Gruppe der Katholischen Jugendbewegung (KJB) trifft sich zweimal im Monat zu gemeinsamen Gebet, zu Fortbildung und Spiel. Es werden Fragen der Lebensgestaltung behandelt, das Glaubenswissen vertieft und ein lebendiger Austausch gepflegt über alle Fragen, die jungen Menschen wichtig sind.
Brauchtum
Brauchtum ist eng mit Tradition verbunden; es dient dem Zusammenhalt und der Identitätsstärkung einer Gemeinschaft. Die größte Entfaltung findet hier an der Schule das religiöse Brauchtum, das eng an das Kirchenjahr angeschlossen ist. Dazu gehört in erster Linie natürlich der Karneval! Es gibt jedoch auch andere Bräuche, die sich im Jahreslauf oder im Verlauf des Lebens am St.-Theresien-Gymnasium eingebürgert haben, wie z. B. die Maifeier mit Tanz, der „Thementag Deutschland“ mit Blick auf unsere deutsche Kultur und Tradition, angefangen vom Hochamt mit Schubertmesse, über spezielle Unterrichtsvorhaben bis hin zum Liederabend. Am Ende des Schuljahres stehen dann noch die Abitur- und Abschlussfeier – zwei wichtige Tage, die einen innehalten lassen, um auf Erlebtes dankbar zurückzuschauen.
Brauchtum findet sich auch in den verschiedenen kleinen Feiern der verschiedenen Gruppen an der Schule, wie die Feier des Patrons der einzelnen Tischgruppen, die Feste der Pfadfinder zu verschiedenen Anlässen, die Feiern der Nationalfeiertage der an der Schule vertretenen Länder und vieles mehr. Dazu gehört aber auch das Erlernen von Maß und Angemessenheit: Man kann nicht jeden Anlass im gleichen Stil feiern, und die Gestaltung muss den entsprechenden Geist atmen. All diese großen und kleinen Bräuche tragen zum Gelingen eines guten Miteinanders bei und sind nicht nur den Schülerinnen sehr wichtig.