Singen öffnet Türen
Was früher jährlich eine Reise wert war, musste einige Jahre ruhen. Nun gibt es sie wieder: Die zweitägige Distriktswallfahrt nach Fulda, in die Stadt des hl. Bonifatius, des Apostels der Deutschen. Am Sonntag, den 8. September 2024 war das St.-Theresien-Gymnasium Schönenberg mit von der Partie und sang mit Schola und Chor die heilige Messe.
Die Weihe Deutschlands
1954 weihten alle deutschen Bischöfe am Grab des hl. Bonifatius das Vaterland im Geist von Fatima dem Unbefleckten Herzen Mariens. Von Maria erwarten die traditionstreuen Gläubigen die Erneuerung des Glaubenslebens, vor allem die Rettung aus der aktuellen Kirchenkrise. Zwei Tage verbrachten Katholiken aus allen Teilen Deutschlands im Gebet. Eine vierstündige Prozession und eine Vigil bereiteten die Teilnehmer auf die Erneuerung der Marienweihe vor. In diesem Jahr hat sich als Festprediger und Zelebrant des Hochamtes am Sonntag Pater Davide Pagliarani angekündigt. Der aus Italien stammende Generalobere der Priesterbruderschaft St. Pius X. ermunterte dien Gläubigen zu einem lebendigen Glaubensleben und ermahnte sie zur Treue zum ungeschmälerten Bekenntnis des Dogmas. Die Wallfahrt in Fulda 2024 war wieder ein Zeichen, der Anhänglichkeit der „katholischen Tradition“ an das Lehramt der Kirche, an die überlieferte Liturgie und an die von den Päpsten geförderte Marienverehrung.
Für das St.-Theresien-Gymnasium war es eine große Ehre, im heiligen Amt den Gregorianischen Choral (Leitung: Sr. Tanja-Marie) singen und die Liturgie mit einigen mehrstimmigen Motetten (Leitung: Dr. Johannes Laas) bereichern zu dürfen. Anschließend gab es noch Gelegenheit, den Fuldaer Dom zu besichtigen und am Grab des hl. Bonifatius gemeinsam eine kurze Andacht zu verrichten. Und wieder einmal konnten wir die Erfahrung machen: Singen öffnet Türen! Unser Gesang in der Krypta hatte dem Küster so gefallen, dass er uns noch erlaubte, den Hochchor mit dem benediktinischen Chorgestühl zu besichtigen und dort noch einmal unsere Stimmen zu erheben.
Ein schöner Brauch
Der hl. Bonifatius war ein Mönch von der englischen Insel, der alles verließ, um dem Herrn neue Völker und Stämme zuzuführen. Ihn beauftragte Papst Gregor II. im Jahr 719 mit der Heidenmission in Germanien. So reiste er nach Bayern, Thüringen, Heesen und Friesland. Als Missionsbischof war er der Ausbreitung der christlichen Botschaft verpflichtet. In Fritzlar fällte er die Donarseiche. 744 stiftete er das Kloster Fulda. Der heilige Bischof legte das sichere Fundament des katholischen Glaubens in unserem Land. Bei einer Friesland-Mission wurde er erschlagen. Seine heiligen Gebeine wurden in seine geliebte Abtei Fulda übertragen. Daher ist es ein schöner Brauch, wenn die Priesterbruderschaft St. Pius X. seit 20 Jahren die mit ihr verbundenen Katholiken zu einer großen Wallfahrt an das Grab des hl. Bonifatius ruft.