Zwischen Kriegsende und Neuanfang

Veröffentlicht am: 15.05.2025|Lesezeit: 2 min|

Am 8. Mai 2025 fand am St.-Theresien-Gymnasium der diesjährige Thementag Deutschland statt – mit dem Schwerpunkt „Der 8. Mai zwischen 1945 und 1949“. Der Tag begann feierlich mit einem sogenannten „Deutschen Hochamt“ zum Fest des hl. Erzengels Michael, des Patrons Deutschlands, in der Schulkirche, gefolgt vom gemeinsamen Hissen der deutschen Fahne vor dem Internatsgebäude.

In seiner Predigt hob Pater Kučírek die vielfältigen Facetten des Gedenktages zwischen Kriegsende und Grundgesetz hervor und ging dabei auch auf die Bedeutung des hl. Erzengels Michael als Patron des ehemaligen Heiligen römischen Reiches ein. Ein würdevoller Auftakt, der Raum für Andacht, Reflexion und gemeinschaftliches Gedenken bot.

Workshops und Zeitreise in den Nachkriegs-Alltag

In mannigfachen Workshops, Vorträgen und Ausstellungen beschäftigten sich die Schülerinnen aller Jahrgangsstufen mit den Jahren unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Themen waren unter anderem die Lebenssituation nach der deutschen Kapitulation, der Umgang mit Schuld und Trauma, sowie die politische Neuordnung Deutschlands. Auch standen deutsche Nobelpreisträger nach dem Zweiten Weltkrieg oder auch naturwissenschaftliche und ethische Fragen rund um die Atombombe auf dem Programm.

Besonders großen Anklang fand der von Sr. Maria Susanna angebotene Workshop zum Thema „Essen in der Nachkriegszeit“. Dort konnten die Schülerinnen einfache Speisen wie „Falsche Leberwurst“, „Falscher Hering“, Kartoffelkuchen oder Brennnesselsuppe nach Originalrezepten probieren und erfuhren so am eigenen Gaumen, was Mangelernährung bedeutete – eine sehr eindrückliche Erfahrung.

Vortrag rundet Thementag ab

Den Abschluss bildete ein fesselnder Vortrag unserer Kollegin Dr. Angela Kirsch, die als Politikwissenschaftlerin den Schülerinnen ab der 7. Klasse die historischen und politischen Entwicklungen zwischen 1945 und 1949 sehr anschaulich und verständlich näherbrachte. Mit zahlreichen Quellen, Bildern und persönlichen Erzählungen regte sie zu Fragen und Diskussionen an.

Der Thementag war ein bewegender, lehrreicher Beitrag zur politischen Bildung – und ein Appell, das Erinnern wachzuhalten, aber auch ein Tag voller Geschichte und überraschender Wendungen: Das abendliche Singen vor dem Internat konnte nicht mehr stattfinden, da es plötzlich hieß: Habemus Papam! So klang der 8. Mai 2025, statt mit Volksliedern, unter Glockengeläut mit dem Te Deum aus und wird allein schon deswegen allen unvergesslich bleiben. (JL)

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