Zum Fest des Heiligen Paulus 2022 fanden naturliebende Schülerinnen ein obdachloses Falkenbaby, das zur Feier des Tages auf den Namen „Pauli“ getauft wurde. Da es offensichtlich aus dem Nest gefallen war und sich selbst nicht ernähren konnte, improvisierten die unternehmungslustigen Mädchen einen ambulanten Hilfsdienst, der sich jeweils nach dem Aufenthaltsort des flüchtigen Küken richten musste. Dazu gehörte die regelmäßige Fütterung auf dem Dach der Pfadfinderhütte oder der Kirche, das Verscheuchen von jagdlustigen Katzen und Raben, sowie Suchaktionen nach dem umherirrenden kleinen Pauli in Wald und Feld. Rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien machte sich auch der inzwischen stattlich herangewachsene Vogel auf die Reise in die Lüfte.

Früher als im Jahr zuvor wollte das noch flaumbedeckte Falkenbaby „Bonifatia“ – wahrscheinlich Paulis Tochter – ebenfalls seinen ersten Flug starten, der leider bei der Eingangstür zum Kunstraum endete. Dort wurde sie am 5. Juni durstig und halb verhungert aufgefunden und erneut von fürsorglichen Schülerinnen adoptiert. Dieses Mal diente der ehemalige Hasenstall als perfekte Voliere, die unzählige Helferinnen liebevoll mit Flugleitern, Nest und Futterstelle ausstatteten. Gut gefüttert wuchs Bonifatia rasch heran; ihr Flaum verwandelte sich bald in stattliche Federn, mit denen sie recht schnell fliegen lernte.

ar anschließend nicht nur für die angeregte Diskussion, sondern auch für das „Deutsche Mittagessen“ der richtige Ort. Das gemeinsame Singen deutscher Volkslieder am Abend vor dem Internat wurde schließlich in der Kirche mit der „Deutschen Komplet“ gekrönt.

Inzwischen fliegen Bonifatia und Pauli frei durch die Lüfte. Ab und zu zeigen sie sich in der Nähe des Schulhauses oder kreisen über dem Sportplatz. Von anderen Falken unterscheiden sie sich dadurch, dass sie weniger Angst vor den Schülerinnen haben. Ob wir wohl nächstes Jahr wieder einem Falkenbaby bei einer Bruchlandung bestehen dürfen? (J. B. und MMA)