Geschichte hautnah: Thomas von Aquin in Köln

Veröffentlicht am: 19.02.2024|Lesezeit: 2 min|

Aquinate, „stummer Ochse“ oder Kölner Stadtheiliger?

Am Freitag, den 19.01.2024 erwartete die Schülerinnen des 12. Jahrgangs ein interessanter Vortrag des Thomasforschers Dr. Hanns-Gregor Nissing über den heiligen Thomas von Aquin (1225-1274). Im Anschluss daran war ein Ausflug nach Köln geplant.

Der Referent informierte die Schülerinnen umfassend über den Heiligen: Er erzählte von seinen Reisen und Lebensstationen sowie von seinen Werken. Der Aquinate hatte tatsächlich vier Jahre seines Lebens in Köln verbracht. Dort kann man noch heute einige Spuren des Kirchenlehrers finden. Die bedeutendste ist eine Handschrift: Die Editorin Dr. Maria Burger war bei der Suche nach einer Quelle, die der heilige Albertus Magnus (um 1200-1280) für seinen Dionysius-Kommentar benutzt hatte, zufälligerweise auf die Notizen seines Schülers Thomas gestoßen. Diese bestanden aus winzigkleinen Bemerkungen am Rand des Buches.

Dr. Nissing hatte zu diesem Thema eine kleine Überraschung mitgebracht: Die Schülerinnen durften die Premiere eines Films miterleben, den er mit K-TV gedreht hatte. Dieser Film gab Aufschluss über die zufällige Entdeckung der Thomas-Handschrift in der Kölner Diözesanbibliothek. Zu sehen ist der Film hier.

Auf Thomas‘ Spuren

Nach dem Vortrag fuhren alle gemeinam nach Köln. Dort zeigte er ihnen einige der Spuren des Aquinaten wie das berühmte Bibelfenster im Dom, das aus dem früheren Dominikanerkloster der Stadt stammt. Dort lebte einst der heilige Thomas in seinen Kölner Studienjahren, in denen er im Jahr 1234 die Grundsteinlegung des Kölner Doms miterleben durfte und vermutlich auch die Priesterweihe empfing.

Zum Abschluss besuchten alle das Grab des heiligen Albertus Magnus in der Kirche St. Albert. Er hatte einst von seinem Schüler, der von seinen Mitstudenten „der stumme Ochse“ genannt wurde, gesagt: „Wir nennen ihn den stummen Ochsen, doch das Brüllen seiner Lehre wird in der ganzen Welt widerhallen“. Und tatsächlich gilt Thomas noch heute als einer der größten Kirchenlehrer der katholischen Kirche. (C. K., 12. Jg.)

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